Die Perser (220 bis 651) Das Persische Reich hatte bereits viele Jahrhunderte existiert, als das Mittelalter begann. Es war nach der Eroberung durch Alexander im 4. Jahrhundert v. Chr. und dem anschließenden Zerfall seines Reiches in späteren Jahrhunderten wieder aufgebaut worden. Die Perser hatten seit dem 3. Jahrhundert n. Chr. gegen die Römer gekämpft. Das Persische Reich erstreckte sich von Mesopotamien bis Indien und vom Kaspischen Meer bis zum Persischen Golf, wobei es die heutigen Länder Irak, Iran und Afghanistan umfasste. Die Perser kämpften zunächst gegen die Römer, später gegen die Byzantiner um die Herrschaft über die heutige Türkei, Syrien, Palästina, Israel, Ägypten und Arabien. Die Hauptstadt des Persischen Reiches war Ktesiphon, das heutige Bagdad. Im Laufe des 3.und 4. Jahrhunderts unternahmen die Römer mehrmals den Versuch, die Perser zu unterwerfen. Im Jahre 364 wurde ein Friedensvertrag zwischen den beiden Mächten geschlossen, der es den Persern ermöglichte, ihre Macht zum Osten und Norden hin zu festigen. Mit Beginn des 6. Jahrhunderts setzten die Perser zu Angriffen auf das Byzantinische Reich in Syrien, Palästina, Ägypten und der heutigen Türkei an. Der Krieg zwischen den beiden Mächten ging hin und her. Im Jahre 626 belagerten die Perser Byzanz, jedoch erfolglos. Den Byzantinern gelang es im folgenden Jahr, in Persien einzudringen. Im Jahre 628 schlossen die beiden vom Krieg zerrütteten Reiche Frieden. Die Perser waren auf den Ingrimm der islamischen Araber im 7. Jahrhundert nicht vorbereitet. Die Sassaniden-Dynastie in Persien fand in einer Schlacht im Jahre 636 ein Ende. Die Hauptstadt der Perser verfügte, im Gegensatz zu Konstantinopel, nicht über ausreichende Verteidigungsanlagen, so dass das Persische Reich im Jahre 651 durch die Moslems erobert werden konnte.